Jupp Heynckes, der am Montag offiziell vom FC-Bayern als neuer Trainer vorgestellt wurde, suchte sich gleich zu Beginn die drei Spieler aus, mit denen er bereits in der Triple-Saison 2012/13 zusammen trainiert hat. Gleichzeitig eröffnete er dem aus Thomas Müller, David Alaba und Jérôme Boateng bestehendem Trio, dass er fortan höhere Erwartungen an die drei habe, als zuvor.
Insbesondere bei Thomas Müller ist sich Heynckes sicher, dass dieser, sofern er überhaupt von Carlo Ancelotti eingesetzt wurde, deutlich unter seinen Möglichkeiten gespielt habe. Der 27-jährige Weltmeister sei unter Ancelotti Stück für Stück entmachtet wurden. Aus dem einstigen Stammspieler wurde ein unsicherer Kandidat, der am Ende mehr Zeit auf der Bank zubrachte, als auf dem Platz. Ein schleichender Abstieg, der sich auch auf Müllers Selbstvertrauen auswirkte.
Umso größer ist die Freude bei Thomas Müller über den Trainerwechsel. Er verpasste Heynckes Vorgänger in einem Interview noch einen indirekten Nachtritt, indem er sich erleichtert zeigte, dass die Mannschaft nun wieder ein gutes Training haben werde. Man kann es ihm auch kaum übelnehmen.
Denn während der Amtszeit von Ancelotti nahm Müllers Wert rapide ab. Prozentual gesehen wurde Müller gerade einmal in 66 Prozent der möglichen Pflichtspiele eingesetzt. In besonders wichtigen Spielen, wenn gerade die Top-Spieler gefragt waren, wurde er meist völlig außen vorgelassen. Dass Müller nicht zum Einsatz kam, weil es ihm an Leistung mangelte, ist eher unwahrscheinlich.
Vielmehr bekam er einfach zu wenige Chancen. Denn Müller kämpfte auch während Ancelottis Trainerzeit. In der Saison 2017/18 verbuchte er insgesamt neun Tore, 15 Torvorlagen und das bei einer Laufzeit von fast 12 Kilometern. In dieser Saison kommt Müller in 251-minütigen Abständen gerade einmal auf eine Trefferbeteiligung.
Doch unter Trainer Heynckes hat er gute Chancen, diese Quote deutlich zu verbessern. Denn während Heynckes’ dritter Amtszeit beim Rekordmeister, von 2011 bis 2013, war Thomas Müller einer der wichtigsten Profi-Spieler in der Nationalmannschaft. Auch war er der derjenige, der in dieser Zeit die meisten Spiele für den FC-Bayern absolvierte.
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